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GESCHMÄLT
Nicht nur die Bösewichte “schmälen” in der Literatur gerne die Augen.
Auch Vampire nähern sich mit “geschmältem Blick” ihren Opfern.
Dass das mitunter schlimme Folgen haben kann, zeigen diese beiden Verse:
I.
Fängt der Vampir, der dumme Wicht
auf Beutezug mit Schmälen an
dann sieht er seinen Jäger nicht
der ihn so leichter pfählen kann
II.
Das eine Aug’ geschmält hat er
das andere halb offen
so torkelt er mal hin, mal her
normal zu schauen, fällt ihm schwer
man meint, er sei besoffen
Hat sich berauscht am Aderlass
als er die hübsche Hilda leerte
die sich gelabt am Weinesfass
erst zögert er, als merkt’ er was
bis er sich hemmungslos ernährte
Jetzt lähmen ihm Promill’ die Bein’
er schwankt nach links, nach rechts ein Stück
schmält beide Augen klitzeklein
stößt mit dem Fuß an einen Stein
fällt hin und bricht sich das Genick
(Epilog: Ein Spaziergänger macht nach seinem
grausigen Fund einen Anruf bei der Polizei...)
“Hallo? Ich hab ‘nen Fall von Not!”
“Beruhigen Sie sich! Kein Getöse!”
“Der rührt sich nicht mehr... ist wohl tot!
Beschreiben soll ich ihn? Na gut...
... sieht aus wie ein Chinese!”